Dolchstoßlegende, Kapp-Putsch

Dolchstoßlegende, Kapp-Putsch
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Mediennummer: 4300029
Medienart: HiCl
Eignung: Mittelstufe, Oberstufe
Einsatz: 20./ 21. Jhdt., Geschichte, Neuere Geschichte
Sprache: Deutsch
Produktionsjahr: 2009
Zeit: 00:02:07

Kurzbeschreibung:
An der Westfront kündigt sich der Sieg der Alliierten an: Die Engländer durchbrechen die Front, das mit Deutschland verbündete Bulgarien kapituliert, die Donaumonarchie beginnt sich aufzulösen. Eine Niederlage scheint vielen Deutschen unvorstellbar, denn die Kriegspropaganda hatte bis dahin keinen Zweifel an einem deutschen Sieg gelassen. General Ludendorff und die Oberste Heeresleitung ersuchen am dringend um Waffenstillstand. So breitet sich eine gefährliche Theorie aus der rechten Ecke aus: die Politiker – hier Reichspräsident Ebert - sind schuld am Unglück des Landes. Sie haben dem im Feld unbesiegten Heer einen Dolch in den Rücken gestoßen, als sie die „Schande von Versailles“ unterschrieben. In Wirklichkeit haben die Militärs angesichts ihrer Niederlage die Politiker an den Verhandlungstisch gedrängt. Die Alliierten hatten sich geweigert, mit Repräsentanten der alten Ordnung zu verhandeln. Im März 1920, besetzen Freikorpstruppen das Berliner Regierungsviertel. Der Rechtsradikale Wolfgang Kapp erklärt sich zum Kanzler und die Regierung für abgesetzt. Viele Offiziere schließen sich dem Aufstand an. Die Heeresleitung verweigert der Regierung jede Unterstützung. Die Begründung: „Reichswehr schießt nicht auf Reichswehr.“ In Wahrheit ist ein Großteil der Staatbediensteten – an erster Stelle das Militär – noch der alten Ordnung verbunden und hasst die Republik. Die Demokraten besinnen sich auf ein altes Schlagwort aus der Frühzeit der Sozialdemokratie: „Alle Räder stehen still, wenn Dein starker Arm es will!“ Die Gewerkschaften rufen zum Generalstreik auf. Berlin wird zur Geisterstadt. Der passive Widerstand hat Erfolg, selbst die Beamtenschaft verweigert den militanten Rechten die Zusammenarbeit. Der Kapp-Putsch bricht zusammen. Kapp flieht ins Ausland. Die junge Demokratie ist gerettet, fürs Erste.