Soziale Spannungen und Dreiklassenwahlrecht
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Mediennummer:
4300010
Medienart: HiCl
Eignung: Mittelstufe, Oberstufe
Einsatz: 20./ 21. Jhdt., Geschichte, Neuere Geschichte, Politische Bildung, Sozialkunde
Sprache: Deutsch
Produktionsjahr: 2010
Zeit: 00:02:11
Kurzbeschreibung:
Medienart: HiCl
Eignung: Mittelstufe, Oberstufe
Einsatz: 20./ 21. Jhdt., Geschichte, Neuere Geschichte, Politische Bildung, Sozialkunde
Sprache: Deutsch
Produktionsjahr: 2010
Zeit: 00:02:11
Kurzbeschreibung:
Mühsam ist nach wie vor der Tag des Fabrikarbeiters. Um 7 Uhr früh ist Arbeitsbeginn, erst nach 12 oder gar 14 Stunden ist Schluss. Der Arbeiter ist fast rechtlos, es gibt weder Kündigungsschutz noch eine Arbeitslosenversicherung. Nur die Tätigkeit aller Familienmitglieder kann das Existenzminimum sichern. Selbst für Frauen ist Schwerarbeit an der Tagesordnung. Auch viele Kinder müssen schuften. Trotzdem reicht der Lohn gerade zum Leben. Im ganzen Reich kommt es zu Streiks und Demonstrationen. Mitunter wird sogar Militär gegen die streikenden Arbeiter eingesetzt. In der Zeitung heißt es: „Mit staunenswerter Gewandtheit und Bravour wurde die Straße gesäubert.“ Die Sozialdemokraten und ihre Forderungen nach sozialer Gerechtigkeit bekommen immer stärkeren Zulauf. Die SPD wird zur stärksten Partei. Allerdings sitzen nur wenige Sozialdemokraten im Reichstag – aufgrund von Koalitionen der bürgerlichen und nationalen Parteien und wegen des ungerechten Wahlrechts. Das Drei-Klassen-Wahlrecht orientiert sich am Einkommen und Besitz. Die winzige Gruppe der Wohlhabenden wird im Reichstag von einem ganzen Drittel der Abgeordneten vertreten. Ebenfalls ein Drittel der Mandatsträger vertritt den Mittelstand im Parlament. Für die überwältigende Mehrheit der Wähler verbleibt das letzte Drittel der Sitze – für die große Masse der Lohnempfänger, die wenig Steuern zahlen. Bei Protesten wendet der „Eiserne Kanzler“ die Sozialistengesetze unnachgiebig an. Er regiert mit Zuckerbrot und Peitsche und führt das modernste Sozialversicherungssystem der Welt ein.